Punktgenau.

geschrieben und gesprochen - Ihre Worte kommen an.

Bei Ihren Mitarbeitenden genau so wie bei Ihren Geschäftspartnern, Ihren Kunden und in der Öffentlichkeit. Das Gewusst-wie erhalten Sie hier. Als Text, als Rede, als Redecoaching oder als Rhetoriktraining.
 

"Made to Stick" - so heißt der Bestseller der Brüder Chip und Dan Heath. Das Buch liefert die Antwort auf die Frage, warum einige Ideen überleben und andere nicht. Anhand der SUCCESs-Formel stellen die beiden Autoren sechs Prinzipien für gute Werbung vor. Ergänzt um einen weiteren Punkt (Situation) lassen sich die Prinzipien auch auf Reden und Präsentationen anwenden. So entsteht eine Checkliste, mit der sich die Beiträge auf ihre Wirkungskraft überprüfen lassen:

  • Simple - Wie einfach ist die Redestruktur? Sie soll Klarheit schaffen gerade bei komplexen Themen. Oft bietet schon die bekannte Fünfsatz-Struktur einen idealen Rahmen um einen Beitrag zu gliedern. Ein einfacher Satzbau mit der Hauptaussage im Hauptsatz erleichtert das Verständnis. Eine einfache Foliengestaltung mit reduziertem Inhalt ermöglicht es bei Präsentationen der vortragenden Person zu folgen.
  • Unexpectet - Welche Elemente der Überraschung tauchen auf? Beispielsweise kann ein ungewöhnlicher Einstieg die Aufmerksamkeit des Publikum wecken. Es gibt viele Elemente, die der Erwartung des Publikums zuwider laufen: Humor, Gegenstände zur Veranschaulichung - erlaubt ist alles, was dem Redeziel dient.
  • Concrete - Wie klar ist die Botschaft? In jedem Redebeitrag sollte der Fokus deutlich sein und auch beim Publikum ankommen. Auch unterstützende Präsentationsfolien oder andere Medien sollten eine deutliche Aussage transportieren.
  • Credible - Wie glaubhaft wird das Thema vermittelt? Die Argumentation sollte stichhaltig und nachvollziehbar sein.
  • Emotional - Wie lässt sich eine emotionale Verbindung zwischen Redeperson und Publikum herstellen? Ein Redebeitrag sollte sowohl die Persönlichkeit der Redeperson zeigen als auch sich direkt an die Zuhörenden richten.
  • Story - Welche Geschichte erzählt der Beitrag? Geschichten können vielfältig eingesetzt werden: Sei es um zu verdeutlichen, was die Redeperson mit dem Anlass, dem Thema oder dem Publikum verbindet. Sei es um das Thema oder einen Aspekt davon zu erläutern. Sei es um dem Beitrag eine Klammer zu geben. 
  • Situation - Wie ist das Drumherum zum Beitrag? Die Analyse der Gegebenheiten ist extrem wichtig: Anlass, Ort, Raum, Tageszeit, Publikum mit Erwartungen, Vorbehalten oder Tabus - viele äußere Faktoren entscheiden über den Erfolg beim Reden bzw. Präsentieren.

 

"Man hätte einfach nur die schwäbische Hausfrau fragen sollen", sagte Angela Merkel 2008 auf dem CDU-Parteitag in Stuttgart. Und sie schuf damit das Leitbild für das Denken der deutschen Wirtschaftspolitik in der Eurokrise. So fraglich die Metapher sparsame schwäbische Hausfrau volkswirtschaftlich ist, so langlebig ist sie rhetorisch. Denn die tugendhafte Schwäbin taucht seitdem immer wieder in Redebeiträgen zu wirtschaftlichen Themen auf. Und sie verkörpert damit die Kraft einer bildhaften Sprache.

Einen komplexen Sachverhalt in eine plakative und anschauliche Form bringen ist ein Erfolgsrezept für viele Reden. Der oft erwähnte "einfache Mann von der Straße" als Auskunftgeber ist zu blass. Viel wirksamer ist es, wenn eine konkretere Person für ein Thema steht.

Ein schönes Beispiel für die Kraft solcher Personen als Metaphern bietet der Soziologe Heinz Bude in seinem Vortrag bei der Konferenz "Denk ich an Deutschland" im September 2015. Anhand des "Amazon-Paketboten", des "Freiburger Rechtsanwalts" und des "Ingolstädter Industriemeisters" skizziert er pointiert den Wandel, der sich in der gerade in der deutschen Gesellschaft vollzieht. Außerdem ist der Beitrag ein gutes Beispiel dafür, dass auch abstrakte soziologische Themen, wie der gesellschaftliche Wandel, sehr leidenschaftlich präsentiert werden können.

https://www.youtube.com/embed/jjUt43tfxQk

Der Fernsehsatiriker Oliver Kalkhofe mischt sich mit einem Video-Beitrag in die Flüchtlingsdebatte ein. Er zeigt mit seinem ca. 7-minütigen Beitrag, wie überzeugend es sein kann einfach mal kein Blatt vor den Mund zu nehmen.

Mit seinem Klartext bringt er die Dummheit der Rassisten und Flüchtlingshasser treffend auf den Punkt. Der Redebeitrag verdeutlicht, dass Polemik und Intelligenz Hand in Hand gehen können.

https://www.youtube.com/watch?v=J71F-_gTtoU

Auch in diesem Beitrag spielt die Selbstironie eine wichtige Rolle als humoristisches Element. Kalkhofe stellt sich zu Beginn als einen der "mediengeilen Z-Promis" dar. Damit folgt er der Regel: Wer sich über sich selbst lustig macht, der darf sich auch über andere amüsieren.

Im Stil eines Stand-Up-Comedian hält Jürgen Klopp eine Laudatio auf den Manager von Mainz 05 Christian Heidel zu dessen 20-jährigem Dienstjubiläum. Der Fussballtrainer zeigt damit, dass Reden bei Unternehmensfeiern alles andere als staubtrockene Beiträge sein müssen. Aber natürlich ist der Comedie-Gehalt einer Rede immer abhängig von der Unternehmenskultur. Die ist beim so genannten Karnevalsverein Mainz 05 natürlich eine andere als beispielsweise bei einer Bank. Wobei aber sicherlich nur eine Minderheit der Bankangestellten zum Lachen in den Keller geht.   

https://www.youtube.com/watch?v=4jXMawlqjNw

Deutlich am Beitrag ist die Rolle der Selbstironie in der humoristischen Rede. Klopp erwähnt zunächst sein zugekleckertes Hemd und seine mangelnde Vorbereitung. Erst auf der Basis des Über-sich-selbst-Lachens nimmt er auch andere aufs Korn, wie z.B. in der Bemerkung zum Vorredner, dass es ja wunderbar geklappt habe mit dem kurzen Redebeitrag.

Den Grund für seine Lockerheit bei Auftritten vor Publikum und in den Medien erklärt übrigens Klopp damit, dass es ihm egal sei, was andere über ihn denken. Eine gute Haltung, die nicht nur gegen Lampenfieber sondern auch gegen langweilige Beiträge hilft. Denn farblos sind Reden und Vorträge ja oft dann, wenn sie sich zu sehr an den Konventionen orientieren. Das Brechen mit Erwartungen ist ja ein entscheidendes Rezept für Aufmerksamkeit - und auch für Humor.

 

Es ist keine wirklich neue Erkenntnis, das tiefe Stimmlagen mehr Kompetenz und Vertrauen signalisieren. Interessant am Ergebnis eines Versuchs der University of Miami ist, dass dunklere Stimmen auch Wahlentscheidungen beeinflussen.

In der Studie entschieden sich 67 Prozent der Männer und 76 Prozent der Frauen für Kandidaten mit tieferer Stimme – egal ob es sich dabei um männliche oder weibliche Bewerber handelte.

Unabhängig von der tatsächlichen Kompetenz können also tief sprechende Personen Entscheidungen zu ihren Gunsten beeinflussen. Ein guter Grund sich auch einmal mit Stimmtraining zu befassen. Denn mit ein paar Übungen und regelmäßiger Praxis wird die Stimme kraftvoller und dunkler.

Link zur Studie:

http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0133779

Und der Link zu einem Spiegel-Artikel:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/politiker-mit-tiefer-stimme-haben-bessere-chancen-bei-wahlen-a-1047309.html

Hier der Link zu einem Vortrag, wie sich die Sprechstimme entwickeln lässt:

https://www.ted.com/talks/julian_treasure_how_to_speak_so_that_people_want_to_listen

Die Vorstände der meisten Aktiengesellschaften verschenken die Möglichkeit mit ihrer Rede auf der Hauptversammlung ihr Unternehmen in ein imageförderndes Licht zu stellen. Viele der Beiträge sind nüchterne Rechenschaftsberichte und damit alles andere als werbewirksam.

Timotheus Höttges von der Telekom setzt sich davon mit seiner Rede ab. Schwungvoll demonstriert er zu Beginn ein paar Innovationen des Unternehmens um dann die Bilder sprechen zu lassen. So schafft er einen positive emotionale Grundlage. Auf diese Basis stellt er im weiteren Verlauf seiner Rede die Fakten. Höttges' Beitrag ist damit eine sehr gute Inszenierung und passt zu einem Unternehmens im Aufwind.

Die Rede von Timotheus Höttges beginnt bei Minute 12:15

https://www.youtube.com/watch?v=IcAA75UGFyI&index=1&list=PL13E8215DBBD3A46F   

In seiner berühmten Stanford-Rede (2005) hielt Steve Jobs sich genau an die klassischen Regeln eines guten Redeaufbaus. Er formulierte eine klare Botschaft: "Findet das, was Ihr liebt". Er illustrierte diese Botschaft anhand dreier wichtiger Lebensthemen: Die Punkte verbinden, Liebe und Verlust, Tod. Damit griff er auf das Dreier-Schema von Aristoteles zurück. Am Ende gab er den Graduierten noch einen Apell mit auf den Weg: "Stay hungry, stay foolish."

Die Rede ist ein schönes Beispiel dafür, wie mit einer einfachen Struktur ein komplexes Thema auf wirkungsvolle und emotionale Weise dargestellt werden kann.  

https://www.youtube.com/watch?v=9YzvM6V5rBM

Für viele Menschen, die einen öffentlichen Auftritt anstreben, stellt sich die Frage: "Was soll ich mit meinen Händen machen?" Eine gute Antwort darauf lautet: "Leidenschaft für das eigene Thema ausdrücken." Denn mit Gestiken lassen sich die gesprochenen Inhalte verstärken. Gestiken machen einen Vortrag erst richtig dynamisch. Lebendige Mimik und Gestik sind wirkungsvoller als jede Folienpräsentation.

Ein schönes Beispiel dafür findet sich im Vortrag des Entwicklungshilfe-Experten Ernesto Sirolli. Als Italiener hat er allerdings in Sachen lebendige Körpersprache einen quasi angeborenen Vorteil.

Hier der Link zu seinem Vortrag:

http://www.ted.com/talks/ernesto_sirolli_want_to_help_someone_shut_up_and_listen

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